Geschichte/Kuschelbärjunior 2

Die geheimnisvolle Blume

„Soll ich dir mal die Geschichte von der Blume erzählen?“ fragte Kuschelbär Junior. „Ja“ antwortete Luzia mit leuchtenden Augen. Ok, sagte Junior und fing an von seiner Begegnung mit der seltsamen Blume zu berichten.

Irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass dieser Tag anders war. Morgens wollte ich erst gar nicht aufstehen als Mama mich, mit Ihrer liebevollen Art, versuchte zu wecken. Ich hatte so einen tollen Traum, dass ich nicht aufhören wollte weiter zu träumen. „Noch ein bisschen Mami“, knurrte ich ganz leise. „Kuschelbär Junior, du weißt doch, ich muss heute zu Kuscheloma und Kuschelopa und davor muss ich dich zur Vorschule bringen, sagte Mama sanft und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Ich ging zwar gern in die Vorschule aber ich fand es blöd, dass mein Papa zurzeit so selten zu Hause war. Mama behandelte mich wie ein Baby… dabei war ich schon fünf. Mit Papa konnte ich viel mehr unternehmen und ich hatte das Gefühl, dass ich bei ihm schon ein großer Junge war. Wir gehen oft miteinander fischen. Wie richtige Männer eben. Hilft nichts, ich stand auf, wusch mein Gesicht und ging mit hängenden Schultern zur Küche. „Hallo, mein Schatz, da bist du ja endlich. Dein Kakao steht auch schon da“, sagte Mama sehr beschäftigt. „Danke“ murmelte ich trank mein Getränk und aß noch hastig ein Honigbrot. Kaum hatte ich den letzten Bissen runter geschluckt waren wir auch schon unterwegs.

In der Vorschule war es heute besonders langweilig, wir übten die ersten Bilderbuchstaben. Die kannte ich schon, da Mama sie mir alle schon gezeigt hatte. Ich konnte es kaum erwarten nach Hause zu kommen obwohl mich nichts Besonderes erwartete.

Endlich war die Vorschule vorbei. Ich packte meine Tasche und machte mich auf den Nachhauseweg.

Im Kuschelbärland ist alles in der Nähe. Wie soll ich sagen ….es ist alles gleich weit. Läden, Schulen, Gemeindehaus befinden sich im Zentrum und wir Bewohner leben um diesen Kreis herum.

Ok, wie gesagt, ich war auf dem Heimweg. Plötzlich hörte ich eine Stimme. Ich schaute mich um aber weit und breit niemand zu sehen. Also ging ich weiter meines Weges. „Kuschelbär Junior, bitte nimm mich mit“ flehte eine Mädchenstimme.  „Na, so was“, dachte ich, „was ist jetzt los“. Ich drehte mich mehrmals um, aber ich konnte wirklich niemanden entdecken. „Halt, rechts unten, flehte die Stimme leise. Natürlich hatte ich meine Probleme mit rechts und links also schaute ich auf beiden Seiten. Ich sah nichts außer einer Blume, die sich als Einzige bewegte. Sie sah auch anders aus als die Anderen. Sie war ziemlich bunt und hatte Blätter in Herzform. „Komisch, was ist hier los“, seufzte ich vor mich hin. „Nimm mich bitte mit“, sagte die Blume. Ich weiß es, man kann es kaum glauben. Ich hatte auch meine Zweifel aber ich tat so als ob alles selbstverständlich wäre und pflückte die Blume einfach so und nahm sie mit. „Danke“, sagte die Blume und ihre Blätter strahlten in allen Farben. Stell dir vor, Luzia ich konnte mit einer Blume sprechen.

Zu Hause angekommen wartete auch Mama bereits mit dem Essen. Sie war etwas aufgeregt weil ich mich etwas verspätet hatte. „Schön, dass du da bist Junior. Ist diese wunderschöne Blume für mich? So, was Schönes habe ich hier noch nicht gesehen.“, lächelte Mama. Ich hatte ein komisches Gefühl aber antwortete schließlich, dass ich die Blume gerne behalten würde obwohl ich Mama sehr lieb hatte. Schließlich wusste Mama nicht, dass diese Blume mich um Hilfe gebeten und zu mir gesprochen hatte.

Ich wusch mir die Hände und ging zum Esstisch. Während dem Essen erzählte mir Mama von Ihrem Besuch bei Kuscheloma und Kuschelopa. Sie hatte mir sogar ein paar selbstgebackene Kekse von Kuscheloma mitgebracht. Nach dem Essen fragte mich Mama wie denn mein Tag so gewesen ist und danach spielten wir unser Lieblingsspiel mit den Kugeln.

„So, mein Schatz. Jetzt ist es Zeit ins Bett zu gehen, komm ich bring dich noch hoch. Nach dem Zähneputzen können wir dann noch kurz ein Bilderbuch anschauen“, sagte Mama sehr bestimmend. „Ja, Mami“, nuschelte ich, nahm meine Blume mit nach oben und machte mich fertig fürs Bett.

Nachdem Mama wieder nach unten gegangen war, versuchte ich mit meiner Blume, die jetzt auf meinem Nachttisch stand zu sprechen. Aber es bewegte sich nichts und sie antwortete auch nicht. „Schade“, dachte ich und versuchte zu schlafen.

Kurz nach dem ich eingeschlafen war, schüttelte mich jemand. Ganz müde öffnete ich meine Augen und sah eine Gestalt vor mir. Schnell schloss ich wieder meine Augen doch die Gestalt hörte nicht auf mich zu schütteln. „Lass mich schlafen“, knurrte ich und versuchte wieder einzuschlafen. „Wach auf Kuschelbär Junior, ich bin es. Ich bin die, die du heute gerettet hast“. Mir blieb nichts anderes übrig als meine Augen zu öffnen. Vor mir stand ein Mädchen. Sie sah zwar so ähnlich aus wie ich nur mit dem Unterschied, dass sie ganz weiß war.

Erschrocken schaute ich sie an und dachte, dass ich noch träumen würde. Eigentlich sah sie ja sehr niedlich aus aber in so einer Situation, würde sich wohl jeder komisch fühlen.

„H a l l o“, stotterte ich nach einer langen Weile. Sie schaute mich mit ihren wunderschönen blauen Augen an und bat mich einfach nur zu zuhören.

„Danke, Kuschelbär Junior, dass du mich mitgenommen hast. Ich bin es, die Blume. Mein Name ist Asteri und ich wurde verhext. Ich kann nur gerettet werden, wenn mich jemand ein ganzes Jahr behält und für mich sorgt. Ganz wichtig ist es, dass niemand von mir erfährt. Nach Mitternacht kann ich an 6 Tagen für eine Stunde Asteri sein. Bitte, Kuschelbär Junior versprich mir, dass du dieses Geheimnis für dich behalten und auf mich aufpassen wirst sonst bleibe ich für den Rest meines Lebens eine Blume. Die Zeit ist fast um…… Es ist kein Traum, denke dran. Du kannst mich in den kommenden 12 Monaten insgesamt 6 Mal rufen, bitteee…..“, waren ihre letzten Worte und sie verwandelte sich wieder in eine Blume.

Mir war klar, dass ich diese Geschichte niemanden erzählen konnte, da man mir sowieso nicht glauben würde. Für mich war es ja auch noch wie ein Traum. Ich wiederholte ein paar Mal ihren Namen und schlief dann ganz ruhig ein.

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