Eine Geschichte für die „Kleinen“

01.04.2017

Kuschelbär Junior

Es war mal wieder ein Abend, an dem Luzia nicht einschlafen konnte. Sie bat Ihre Mutter noch eine Geschichte zu erzählen. Die Kleine war zwar erst fünf Jahre alt wusste aber bereits ihren Kopf durchzusetzen.

Fünf Minuten später saß die Mutter an ihrem Bett und erzählte ihr die Geschichte vom Kuschelbärland.

In einer Parallelwelt, sagte die Mutter, gibt es ein Land in dem sehr viele verschiedene Tiere ganz friedlich miteinander leben. Aber lassen wir doch Kuschelbär Junior von seinem Land erzählen, sagte die Mutter und ließ Luzia einen Bären von Ihren unzähligen Kuscheltieren aussuchen, der ab sofort Kuschelbär Junior sein sollte.

„Hallo“ sagte der kleine Bär. „ Ich bin Kuschelbär Junior, fünf Jahre alt  und wohne im Kuschelbärland. Wir wohnen in einem Kuschelbärhaus mit meiner Kuschelmama und meinem Kuschelpapa. Meine Freunde die Schildkröte, das Eichhörnchen, die Zwillingsfrösche und der Bär wohnen ganz in meiner Nähe und so können wir oft miteinander spielen. Gerne erzähle ich dir von meinen Erlebnissen“, sagte Kuschelbär Junior und fing mit seiner ersten Geschichte an.

Der erste Schnee

Im Kuschelbärland gibt es auch wie bei euch die vier Jahreszeiten. Wir Kinder freuten uns immer über die Jahreszeit am meisten, die noch nicht da war. Diesmal freuten wir uns auf den nächsten Winter. Und siehe da, eines Morgens ganz unerwartet, war das ganze Kuschelbärland weiß und noch kuscheliger als sonst. Da ich meinen Augen nicht traute, rannte ich raus ohne Guten Morgen zu sagen, und fasste den Schnee an. Tatsächlich es war Schnee. Weißer Schnee!

Schnell ging ich wieder rein, machte ein paar Luftsprünge und freute mich auf den Tag mit meinen Freunden. Meine Mutter schaute mich grinsend an und freute sich mit mir. „Was willst du trinken, Junior“, fragte sie mich. „Einen Kakao“ antwortete ich ganz zappelig. Ich wusste nämlich, dass ich ohne Frühstück nicht aus dem Haus durfte. Schnell trank ich mein Getränk und aß noch 2 Pfannkuchen. Währenddessen kamen auch schon meine Freunde. „Darf ich raus?“ fragte ich Mama besonders freundlich. Sie lächelte, nahm mich in den Arm und wünschte uns allen viel Spaß.

Nach einer langen Schneeballschlacht, beschlossen wir einen riesengroßen Schneeball zu bauen. Wir hatten so viel Spaß miteinander. Wir rollten alle zusammen den Ball von der einen Seite zur anderen Seite. Alle machten mit. Als der Ball doppelt so groß war wie ich, bemerkten wir, dass Pitsch der Frosch nicht mehr da war. Patsch, sein Zwillingsbruder fing an zu weinen und war sehr traurig. Wir trösteten Ihn und versprachen seinen Bruder so schnell wie möglich zu finden. Wir suchten und suchten aber leider kein Pitch zu finden. Um ehrlich zu sein, waren wir auch schon etwas verzweifelt, da wir nicht mehr wussten, wo wir noch suchen sollten. Er war wie vom Erdboden verschluckt.

Doch dann hatte die Schildkröte eine Idee. „Hey Leute“, sagte sie „lasst uns doch den Schneeball ein wenig nach vorne rollen“. Die Schildkröte war mein bester Freund und hatte wirklich immer gute Ideen. Wir bewegten alle zusammen den Ball nach vorne und siehe da, plötzlich kam Pitsch zum Vorschein. Er klebte an dem Schneeball und war platt wie mein Pfannkuchen von heute Morgen. „Oje“, dachte ich hoffentlich bekommt er seine Ursprungsform wieder zurück. Alle starrten erschrocken und doch erleichtert auf Pitsch. Langsam ganz langsam bewegte sich was und schwuppdiwupp lag er auch am Boden.

Aber er war immer noch platt. „Was machen wir jetzt“, fragte sein Zwillingsbruder ganz nervös. „Wir können doch so nicht nach Hause gehen.“ Keine Angst“ erwiderte der Bär. „Wir bekommen das schon hin. Ich habe ein paar sehr leckere Reservekekse dabei. Wenn er von denen ein paar isst, wird er wieder wie neu“. Gesagt, getan. Wir fütterten Pitsch bis alle Kekse verbraucht waren. Die Idee vom Bär war wirklich gut aber jetzt hatten wir ein Problem. Der Frosch war inzwischen doppelt so dick wie sein Bruder. Wie sollten wir jetzt sein Gewicht reduzieren. Mir kam eine Idee. Wir müssen mit ihm so lange turnen bis er seine Maße wieder erreicht.

Wir wechselten uns gegenseitig ab und machten mit ihm unendlich viele Turnübungen. Wir zogen ihn an seinen Schenkeln und dehnten seinen Hals. Wir rollten ihn und wir zogen ihn hinter uns her bis er nicht mehr konnte. Nichts aber nichts passierte. Langsam fing es an dunkel zu werden und wir mussten bald nach Hause. Wir setzten uns alle im Kreis um über neue Ideen nach zu denken aber niemanden fiel was ein.

Plötzlich stand Pitsch auf und sagte mit leiser Stimme, dass es ihm schlecht war und dass er kurz hinterm Busch muss. Wir nickten alle voller Mitleid, wussten aber nicht mehr weiter. Nach einer Weile kam er wieder zurück. Er sah jetzt genauso aus wie sein Zwillingsbruder. Mit offenem Mund sahen wir ihn an und fragten: „Wie hast du denn das hinbekommen“.

„Ganz einfach“, sagte der Frosch. Ihr habt mich so vollgestopft, dass ich sogar kaum reden konnte. Mir war es richtig schlecht und jetzt musste ich so Kaka… Tschuldigung die Kekse sind auch alle wieder draußen“.

„Macht nichts“, sagte der Bär, „gehen wir nach Hause“. Alle begannen zu lachen und konnten nicht mehr aufhören. Was für ein aufregender Tag. Am Abend fragte mich meine Mutter, ob wir schön gespielt hätten. „Ja“, antwortete ich etwas erleichtert und müde zugleich.

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